Zusenhofener Umformtechnik auf Weltniveau

ERNST-Gruppe feiert 50. Geburtstag

Am 1. Dezember 1970 begann Egon Ernst mit seiner Frau und einem Mitarbeiter in einer ehemaligen Schreinerei in Oberkirch-Zusenhofen, Werkzeuge, Vorrichtungen und Spritzformen herzustellen. 50 Jahre später hat die ERNST-Gruppe mehr als 750 Mitarbeitende und gehört zu den weltweit führenden Herstellern für Präzisionsumformteile aus Metall. Das Familienunternehmen hat seinen Stammsitz immer noch in Zusenhofen. Drei internationale Niederlassungen in Frankreich, den USA und China gehören zur Unternehmensgruppe.

Revolutionäre Umformtechnik
Mit Expertise, Weitblick und Mut haben Egon Ernst und sein Team das Unternehmen zum Entwicklungspartner der globalen Automobilindustrie gemacht. Zu den Produkt-Highlights zählen beispielsweise Synchronringe in den Getrieben moderner Autos. Früher wurden solche Bauteile gesintert, geschmiedet oder gegossen. ERNST hat es geschafft sie durch bloßes Stanzen und Umformen aus einem Metallblech herzustellen. Das war eine echte Revolution. Heute produziert ERNST in Deutschland und China mehr als 16 Mio. Synchronringe pro Jahr. 

Die Grenzen des Machbaren immer wieder verschoben
Die Geschichte der Synchronringe steht für den Geist, der das Unternehmen erfolgreich gemacht hat. „Wenn es besonders knifflig wird, geh‘ zum Ernst“, soll es früher in der Branche geheißen haben. Die Spezialisten haben die Grenzen des Machbaren in der Umformtechnik über Jahrzehnte stetig erweitert. 

Den Strukturwandel frühzeitig angegangen 
Zu den heutigen Herausforderungen gehören Digitalisierung, autonomes Fahren und Elektromobilität. Das führt zu völlig neuen Anforderungen an das ERNST-Produktspektrum. „Wir haben uns schon früh auf komplexere Teile in kleineren Stückzahlen eingestellt“, berichtet Matthias Ernst, Geschäftsführer und Sohn des Gründers. 

Neben der reinen Metallumformung gehören Zerspanen sowie Schweißen und Montieren von Baugruppen schon länger zum Angebot. Die jüngste Großinvestition am Standort Zusenhofen ist eine 1.500-Tonnen-Transferpresse kombiniert mit vielfältigen Weiterbearbeitungsmöglichkeiten. Damit können hochfeste Materialien äußerst präzise umgeformt und bearbeitet werden. Bauart und Technologie sorgen für die nötige Flexibilität auch bei kleineren Serien. „So sind wir nicht nur für den Wandel in der Automobilbranche gewappnet“, ist sich Herbert Gieringer, Mitgesellschafter und technischer Geschäftsführer, sicher, „auch für andere Branchen wie Elektrogerätehersteller können wir interessante Lösungen bieten.“

Mit Wertschätzung und Heimatverbundenheit
Zum 50. Geburtstag seines Unternehmens zeigt sich Unternehmensgründer Egon Ernst trotz aller Widrigkeiten zufrieden: „Das Unternehmen ist in guten Händen und entwickelt sich unter den gegebenen Umständen sehr gut.“ Sehr dankbar ist er all den Menschen, die den Erfolg möglich gemacht haben. „Die Beschäftigten sind das wichtigste Kapital des Unternehmens.“ war von Anfang an sein Motto. Und so lagen ihm auch seine Heimat und ihre Bewohner immer besonders am Herzen: „Anfangs haben einige der Mitarbeiter gezweifelt. Doch die Internationalisierung hat dafür gesorgt, den Heimatstandort zu stärken.“ Viele Familien in Zusenhofen und Umgebung sind ihm heute dankbar dafür.